Zeitfunktion SS - speichernde Einschaltverzögerung
Mit der Zeitfunktion SS wird eine speichernde Einschaltverzögerung realisiert. Der Unterschied zur Einschaltverzögerung SE liegt darin, dass beim Zeitglied SE die ablaufende Zeit gestoppt wird, wenn nach dem Setzen des Zeitglied das Signal am Setzeingang von 1 auf 0 wechselt. Bei der speichernden Einschaltverzögerung hat ein Signalwechsel von 1 auf 0 keine Wirkung, nachdem das Zeitglied gesetzt wurde.
Mit einer positiven Flanke am Setzeingang beginnt die am Eingang TW eingestellte Zeit abzulaufen. Während die Zeit abläuft, kann das Signal am Setzeingang wieder auf 0 wechseln, die ablaufende Zeit wird dadurch nicht gestoppt. Die Restlaufzeit kann über die Ausgänge DUAL und DEZ abgefragt werden.
Nachdem die Zeit abgelaufen ist, hat das Signal am Ausgang Q das Signal 1. Der Ausgang Q behält das Signal 1, bis das Zeitglied über den Rücksetzeingang rückgesetzt wird.
Verbleibt das Signal 1 dauerhaft am Setzeingang, obwohl die Zeit bereits abgelaufen ist und der Ausgang Q. das Signal 1 führt, hat dies keine Auswirkungen auf den Ausgang, der weiterhin das Signal 1 führt. Eine Abfrage der Restlaufzeit würde in dem Fall eine 0 ergeben.
Wenn über eine positive Flanke am Setzeingang der Zeitablauf gestartet wird und erfolgt am Setzeingang eine erneute positive Flanke, dann beginnt die gesamte am TW eingestellte Zeit von neuem abzulaufen. Diesen Vorgang nennt man auch Nachtriggern. Das Nachtriggern kann beliebig oft durchgeführt werden, solange die am Eingang TW eingestellte Zeit noch nicht abgelaufen ist.
Das Zeitglied ist rücksetzdominant. Wenn am Rücksetzeingang das Signal 1 anliegt, hat eine positive Flanke am Setzeingang keine Auswirkung. Die Zeit läuft nicht ab, der Ausgang bleibt 0 und auch die Abfrage der Restlaufzeit ergibt 0. In diesem Fall kann der Zeitablauf nur gestartet werden, wenn das Signal am Rücksetzeingang auf 0 wechselt und der Setzeingang erneut eine positive Flanke erhält.
Darstellung für den Aufruf der Zeitfunktion SS in den Programmiersprachen FUP, KOP, AWL und SCL
Aufruf der speichernden Einschaltverzögerung in AWL
U E 0.1
L S5T#20S
SS T 10
U E 1.0
R T 10
L T 10
T MW 10
LC T 10
T MW 14
U T 10
= A 2.0
Speichernde Einschaltverzögerung in FUP (Darstellung in KOP ähnlich)
Speichernde Einschaltverzögerung in SCL
BCD_Zeitwert:= S_ODTS (T_NO:= T10, S:= E0.1, TV:= t#20s,
R:= E1.0, BI:= MW10, Q:= A2.0);
Verkürztes Aufrufen der speichernden Einschaltverzögerung (SS) in AWL
U E 0.1
L S5T#20S
SS T 10
Verkürzter Aufruf der speichernden Einschaltverzögerung in FUP (Darstellung in KOP ähnlich)
Verkürzte Form der speichernden Einschaltverzögerung in SCL
BCD_Zeitwert:= S_ODTS (T_NO:= T10, S:= E0.1, TV:= t#20s;