DPV1-Alarme: Updatealarm, Statusalarm, herstellerspezifischer Alarm

Zu den DPV1-Alarmen zählen Updatealarme, Statusalarme und herstellerspezifische Alarme. Diese sind nur bei DPV1-fähigen CPU's vorhanden und werden in Verbindung mit Profibus DPV1-Slaves verwendet. Sofern der Slave damit ausgestattet ist, können über einen DPV1-Alarm die Organisationsbausteine OB55, OB56 und OB57 aufgerufen werden. Parametriert werden DPV1-Alarme über die Hardwarekonfiguration in den CPU-Eigenschaften im Register Alarme.

DPV1-Alarme
Parametrierung der DPV1-Alarme in den CPU-Eigenschaften

Für jeden DPV1-Alarm muss im Register Speicher mindestens 20 Bytes Lokaldaten reserviert werden.

  • OB55: Statusalarm. Wird z.B. aufgerufen, wenn der DPV1-Slave seinen Status, Betriebszustand ändert (von RUN auf STOP). Bei welchen Ereignissen ein Statusalarm ausgelöst wird, muss aus der Dokumentation des DPV1-Slaves entnommen werden.
  • OB56: Update-Alarm. Wird aufgerufen, wenn der DPV1-Slave aktualisiert wurde, z.B. über direkte Parametrierung oder über Profibus. Auch hier muss der Dokumentation des DPV1-Slaves entnommen werden, bei welchen Ereignissen ein Updatealarm ausgelöst wird.
  • OB57: Herstellerspezifischer Alarm. Dieser Alarm wird aufgerufen, wenn ein vom Hersteller spezifiziertes Ereignis am DPV1-Slave auftritt.

DPV1-Alarme werden nur im Betriebszustand RUN bearbeitet. Auch hier gilt, dass für den Fall dass ein DPV1-Alarm auftritt, die Organisationsbausteine in der CPU vorhanden sein müssen. Sind die Organisationsbausteine nicht vorhanden, wird die asynchrone Fehlerbearbeitung über OB85 (Programmablauffehler) aufgerufen, die CPU geht in den STOP-Modus und schreibt eine Meldung in den Diagnosepuffer. Wenn ein DPV1-Alarm während des Anlaufs auftritt, wird eine Meldung im Diagnosepuffer und in die Baugruppenzustandsdaten eingetragen. Im Alarm-OB kann abgefragt werden, welcher DPV1-Slave den Alarm ausgelöst hat. In den Bytes 5, 6 und 7 stehen in den Startinformationen die Anfangsadressen der jeweiligen Baugruppen. In den Bytes 8 bis 11 werden weitere Informationen wie z.B. die Kennung oder der Alarmtyp eingetragen. Die Zusatzinformationen werden mit SFB54 RALRM ausgewertet.

DPV1-Alarme verzögern, sperren und freigeben

Auch DPV1-Alarme können mit den Systemfunktionen SFC 39 "DIS_IRT", SFC 40 "EN_IRT", SFC 41 "DIS_AIRT" und SFC 42 "EN_AIRT" verzögert, gesperrt und freigegeben werden.

DPV1 resultiert aus der Weiterentwicklung der Norm EN 50170 für Dezentrale Peripherie. Daraus entstand die Norm IEC 61158/EN 50170, Volume 2.