SPS Programmiersprache Kontaktplan: KOP

Mit der Darstellungsart KOP haben SPS-Programmierer eine Möglichkeit, die Programme grafisch zu erstellen und darzustellen. Damit Elektrikern ein Einstieg oder Umstieg in die SPS-Programmierung erleichtert wird, ist die Programmdarstellung ähnlich wie bei Stromlaufplänen. So wurde eine Brücke für Elektriker geschaffen, die bisher nur mit Verbindungsprogrammierten Steuerungen vertraut waren, bei der eine Steuerung durch Verdrahtung von Schützen und Relais realisiert wird. Die Darstellungsart KOP wurde in der Programmiernorm 61131-3, neben weiteren wie AWL und FUP, als eine Standardprogrammiersprache festgelegt.

Bei der Programmierung in KOP werden Symbole wie Öffner, Schließe, Spulen oder Lampen benutzt, die auch in Stromlaufplänen verwendet werden. In einem Netzwerk bilden sie durch Zusammenfassung zu logischen Strukturen einen Teil des gesamten Programms, das in der Regel aus mehreren Netzwerken besteht. Nachfolgend eine Übersicht in einer Bildergalerie mit den verschiedenen Darstellungsarten FUP, KOP und AWL zum Vergleich.

  • Programmdarstellung in FUP

    Programmdarstellung in FUP.

  • Programmdarstellung in AWL

    Programmdarstellung in AWL.

  • Programmdarstellung in KOP

    Programmdarstellung in KOP.

Nachteile von KOP

Ein Nachteil von KOP ist, dass die Darstellungsart auf Steuerungen ausgelegt wurde, bei der einfache Symbole wie Öffner, Schließer und Ausgänge verwendet werden. Zwar können auch in KOP weitere Bausteine wie z.B. Zeitglieder oder Zähler verwendet werden. Für viele Bausteine sind jedoch keine Schaltsymbole verfügbar, die den Stromlaufplänen entsprechen. Daher werden solche Bausteine in FUP dargestellt, weshalb bei der Programmierung in KOP häufig ein Gemisch aus FUP und KOP entsteht. Nachfolgend ein Beispiel mit 2 Netzwerken in einer Bildergalerie, mit der Darstellung einer Zeitfunktion und einem Zähler, in FUP und KOP.

  • Bausteine in FUP

    Bausteine in FUP.

  • Bausteine in KOP

    Bausteine in KOP.

Symbolische Adressierung

Auch bei der Programmierung in KOP sollte man sich angewöhnen, mit symbolischen Adressen zu arbeiten. Hierfür ist die Verwendung der Symboltabelle notwendig, in der allen Operanden ein Symbol zugeordnet wird.

Dadurch wird das Programm übersichtlicher, da man statt mit den Operanden, z.B. E0.2, mit symbolischen Namen arbeitet, z.B. Taster links. Im Programm werden die Bezeichnungen dargestellt. Nachfolgend ein Beispielprogramm in einer Bildergalerie, mit und ohne symbolische Adressierung.

  • Programm in KOP ohne Symbole

    Programm in KOP ohne Symbole.

  • Programm in KOP mit Symbolen

    Programm in KOP mit Symbolen.

Die grafische Darstellungsart KOP ist im Grunde in jeder Programmiersoftware für SPS-Steuerungen enthalten, so auch in der Programmiersoftware Step7. Das Programm bzw. der logische Verlauf einer Schaltung wird dabei mit Hilfe eines inkrementellen Editors von links nach rechts und von oben nach unten realisiert. Die Schaltzeichen, die dabei verwendet werden, sind in DIN 19 239 festgelegt. Im englischsprachigem Raum wird die Bezeichnung Ladder Diagram, kurz LD, für den Kontaktplan verwendet.