Schaltwerttabelle

Um eine Steuerungsaufgabe systematisch zu lösen, kann man Schaltwerttabellen benutzen. Ein anderes Wort für eine Schaltwerttabelle ist Funktionstabelle.

Auf dem Bild sehen Sie eine einfache Schaltwerttabelle. In dieser ist ein Eingang (E1) und ein Ausgang (A1). Es ist also die Minimalform einer Schaltwerttabelle. Ein Eingang kann ein Schalter sein, ein Ausgang beispielsweise ein Motor, das über ein Schütz angetrieben wird.

Der Eingang E1 kann 2 Zustände haben. Entweder EIN oder AUS, digitaltechnisch gesehen 1 oder 0. Dementsprechend können wir jetzt für den Ausgang A1 die Steuerung festlegen. Das heißt, wann soll A1 EIN oder AUS sein, also 0 oder 1. In diesem Fall haben wir festgelegt, dass wenn E1 das Signal 1 hat, der Ausgang A1 ebenfalls das Signal 1 bekommen soll.

Schaltwerttabelle
Einfache Schaltwerttabelle mit einem Ein- und Ausgang

Man hätte es auch anders lösen können. Es ist auch möglich festzulegen, bei einem Signal 0 von E1, den Ausgang A1 auf 1 zu schalten. Anders ausgedrückt hätte man auch festlegen können, dass A1 ausgehen soll, wenn E1 angeht.

Schaltwerttabelle mit 2 Eingängen

Auf dem Bild sehen wir nun eine Schaltwerttabelle mit 2 Eingängen. Diesmal verhält es sich so, dass die Eingänge 4 Zustände haben können, nämlich:

  • Beide Eingänge AUS
  • E1 EIN, E2 AUS
  • E1 AUS, E2 EIN
  • Beide Eingänge EIN

Diese Steuerung wäre vergleichbar mit einer Lampenschaltung für einen langen Flur mit 2 Schaltern.

  • Erst sind beide Schalter AUS, also ist die Lampe auch AUS.
  • Mit dem einen oder
  • anderen Schalter wird die Lampe angemacht.
  • Sobald der 2. Schalter betätigt wird, wird die Lampe wieder ausgemacht.
Schaltwerttabelle mit 2 Eingängen
Schaltwerttabelle mit 2 Eingängen und einem Ausgang.

Sobald ein Eingang hinzukommt, verdoppelt sich die Anzahl der möglichen Zustände. Mit nur einem Eingang hatten wir 2 mögliche Zustände, bei zwei Eingängen haben wir nun 4 mögliche Zustände. Sobald ein dritter Eingang hinzukommt, hätten wir 8 mögliche Zustände, bei 4 Eingängen 16.

Die Schaltwerttabelle sollte so angeordnet sein, dass die Eingänge nach links angeordnet werden, die Ausgänge nach rechts. So ist es problemlos möglich, die Schaltwerttabelle zu erweitern. Wir könnten in diesem Fall problemlos zusätzliche Ein- und Ausgänge hinzufügen.

Die möglichen Zustände sollten so angeordnet werden, dass die Zeilen untereinander immer mit +1 gerechnet werden. Wir haben in der ersten Zeile 00, in der zweiten Zeile wird 1 addiert, also haben wir 01. In der dritten Zeile wird wieder 1 addiert, also haben wir 10, in der vierten Zeile 11. So kann man alle möglichen Zustände geordnet erfassen und es wird nichts vergessen. Daher sollten Sie das Kapitel Dualzahlen addieren beherrschen, damit Sie die Schaltwerttabelle korrekt erstellen können.